Der Sinn und Unsinn von Disclaimern
Detlev Poettgen Dezember 25 2009 10:28:42 AM
Gerade diese beiden Artikel auf Heise gelesen:http://www.heise.de/newsticker/meldung/Disclaimer-Unnoetiger-Ballast-fuer-E-Mails-892297.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Disclaimer-Bizarre-Stilblueten-892359.html
Ich stimme zu 100% zu. Disclaimer blähen jede Mail unnötig auf.
Macht ein genereller Disclaimer Sinn und ist er in irgendeiner Form rechtsrelevant?
Ich denke nein, wobei es natürlich doch ein wenig auf den Kontext ankommt. Disclaimer in dieser generellen Form kann man sich auf jeden Fall sparen:
Disclaimer:
Diese E-Mail kann vertrauliche und/oder rechtlich geschützte Informationen enthalten. Wenn Sie nicht der beabsichtigte Empfänger sind oder diese E-Mail irrtümlich erhalten haben, informieren Sie bitte sofort den Absender telefonisch oder per E-Mail und löschen Sie diese E-Mail aus Ihrem System. Das unerlaubte Kopieren sowie die unbefugte Weitergabe dieser Mail ist nicht gestattet.
Wie wäre es denn statt dessen hiermit? Macht mehr Eindruck, ist rechtlich ebenso nicht relevant, seit dem Mittelalter bewährt und ist weltweit einsetzbar. Latein ist halt der gemeinsame Nenner :-)
Si forte in alienas manus oberraverit hec peregrina epistola incertis ventis dimissa, sed Deo commendata, precamur ut ei reddatur cui soli destinata, nec preripiat quisquam non sibi parata.
Übersetzung:
Wenn zufällig dieses Schreiben aus der Ferne -bei unsicherem Winde abgeschickt, aber Gott anvertraut - sich in fremde Hände verirrt haben sollte, bitten wir, dass es dem zurückgegeben werde, für den es allein bestimmt war, und dass nicht irgendjemand es vorher an sich reisst, obwohl es eigentlich nicht für ihn gedacht war.
Quelle: Aus dem Prolog zum Liber Confortatorius des flämischen Mönchs Goscelin von St. Bertin aus dem Jahr 1083.
Ich denke dies wird mein privater Disclaimer mit Link auf diesen Blog-Eintrag.
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